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Versicherungen für Selbstständige: Ein Thema, worüber oft geschwiegen wird!

Wenn du selbstständig bist, kommt irgendwann der Moment, wo du merkst: "You only life once" reicht als Absicherung vielleicht doch nicht ganz.


Denn egal, ob du alleine unterwegs bist oder ein kleines Team hast – manche Risiken solltest du abfedern können. Und zwar bevor irgendwas schiefgeht!


Aber nicht jede Versicherung macht automatisch Sinn. Hier kommt mein ehrlicher Überblick für dich.


Die Produktsicherheitsverordnung tritt ab 13. Dezember in Kraft und ist wichtig für viele Händler und Verkäufer von physischen Waren.
Versicherungen für Selbstständige machen definitiv Sinn. Du musst nicht alles auf einmal abschließen. Starte smart. Fang mit dem an, was für dein Business wirklich essenziell ist – und baue nach und nach auf.

Warum Versicherungen für Selbstständige wichtig sind

Selbstständigkeit bedeutet Freiheit – aber eben auch Eigenverantwortung. Wenn was passiert, stehst du erstmal alleine da. Und gerade bei Themen wie Haftung, Cyber-Sicherheit oder rechtlichen Streitigkeiten kann das richtig teuer werden.

Eine gute Absicherung sorgt dafür, dass du ruhig schlafen kannst. Und dich vor allem auf das konzentrierst, was du am besten kannst: dein Business!



Die Basics, die (fast) jede:r Selbstständige haben sollte


➔ Betriebshaftpflichtversicherung

Wenn dir oder deinem Business mal ein Fehler unterläuft und dadurch ein Schaden bei anderen entsteht, kann’s schnell teuer werden. Mit einer Betriebshaftpflichtversicherung bist du auf der sicheren Seite. Mein Tipp:

Gerade für Dienstleister:innen, Agenturen und Kreative mega wichtig!


➔ Berufshaftpflichtversicherung

Noch spitzer als die Betriebshaftpflicht: Sie schützt dich bei echten beruflichen Fehlern. Zum Beispiel, wenn du einen wirtschaftlichen Schaden beim Kunden verursacht.


Gut zu wissen

Manche Versicherungen kombinieren Berufs- und Betriebshaftpflicht.


➔ Krankenversicherung

Die ist Pflicht – logisch. Aber als Selbstständige:r musst du dich selbst kümmern und die Beiträge alleine zahlen. Ob gesetzlich oder privat, hängt von deiner Situation ab. Wichtig ist: Spar hier nicht am falschen Ende!


Künstlersozialkasse (KSK)

Wenn du als kreative:r Selbstständige:r (z. B. Grafikdesigner:in, Texter:in, Fotograf:in) arbeitest, kannst du dich über die Künstlersozialkasse versichern. Diese deckt die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung ab.


Das bedeutet:

  • Du zahlst nur etwa die Hälfte der Beiträge zur gesetzlichen Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung.

  • Die andere Hälfte wird von der KSK übernommen – ähnlich wie bei Angestellten durch den Arbeitgeber.

  • Damit bist du sozialversichert wie ein:e Angestellte:r, ohne Arbeitgeber.


Voraussetzungen:

  • Du musst künstlerisch oder publizistisch selbstständig arbeiten.

  • Dein Einkommen aus dieser Tätigkeit muss (außer in den ersten 3 Jahren) eine bestimmte Mindestgrenze überschreiten (aktuell etwa 3.900 € im Jahr).


Warum das wichtig ist:

  • Ohne KSK müsstest du als Selbstständige:r alle Beiträge komplett selbst zahlen – das kann richtig teuer werden.

  • Die KSK erleichtert kreativen Solo-Selbstständigen den Zugang zu Sozialversicherungen enorm und macht die Selbstständigkeit nachhaltiger.


Wichtig:

  • Auch wenn du bei der KSK versichert bist, brauchst du evtl. trotzdem Zusatzversicherungen, z. B. für Berufsunfähigkeit oder zusätzlich noch eine private Altersvorsorge.


Kurze Zusammenfassung: Wenn du kreativ arbeitest, unbedingt prüfen, ob du über die KSK versichert sein kannst. Es spart dir monatlich richtig viel Kohle – und sichert dich besser ab.


➔ Rentenversicherung und Altersvorsorge

Ganz ätzendes Thema, ich weiß! Spoiler: Die gesetzliche Rente wird’s später nicht reißen... Mach dir früh genug Gedanken über private Rentenversicherungen, ETFs oder andere Modelle, damit du auch in 30 Jahren noch lässig Cappuccino im Lieblingscafé trinken kannst.



Weitere Versicherungen, die sinnvoll sein können – je nach Branche & Risiko

Hier ein kleines Upgrade für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen:


➔ Cyberversicherung

Wenn du Kundendaten speicherst oder online arbeitest (Website, E-Mail, Cloud-Dienste), kann ein Hackerangriff schnell richtig teuer werden. Eine Cyberversicherung deckt Schäden durch Datenverluste, Hacks oder IT-Ausfälle ab.


➔ Rechtsschutzversicherung

Ob Vertragsstreit mit einem Kunden oder Ärger mit Behörden – ein guter Anwalt kostet. Mit einer Rechtsschutzversicherung bist du entspannter unterwegs, falls mal was eskaliert.


Wichtig zu wissen: Allgemeine Geschäftsbedingungen sind auch sehr wichtig und schützen dich – aber sie ersetzen keine Rechtsschutzversicherung.


Warum?

  • AGB regeln, was im Fall der Fälle gelten soll (z. B. Zahlungsfristen, Haftungsbeschränkungen, Rechte und Pflichten).

  • Aber: AGB verhindern keinen Streit. Wenn jemand deine AGB nicht akzeptiert oder sie anzweifelt, musst du deine Ansprüche trotzdem rechtlich durchsetzen können – und genau DA kommt eine Rechtsschutzversicherung ins Spiel.


Kurz gesagt:

  • AGB = deine Vertragsgrundlage

  • Rechtsschutzversicherung = dein Schutz, wenn’s trotzdem kracht (z. B. Abmahnungen, Zahlungsverzug, Vertragsverletzungen)


Beispiel:

  • Du hast superklare AGB.

  • Kunde zahlt trotzdem nicht.

  • Du musst einen Anwalt einschalten oder klagen.

  • Ohne Rechtsschutz zahlst du die Kosten selbst.

  • Mit Rechtsschutz übernimmt die Versicherung Anwalts- und Gerichtskosten.


AGB sind wichtig, ein Rechtsschutz aber trotzdem sinnvoll (gerade in Deutschland, wo schnell gestritten wird!). Es ist ein Zusammenspiel: Gute AGB helfen, Streit zu vermeiden oder deine Position zu stärken. Aber sie schützen dich nicht vor den Kosten, falls du doch mal rechtlich durchziehen musst.


➔ Elektronikversicherung oder Betriebsinhaltsversicherung


  • Elektronikversicherung: Versichert gezielt elektronische Geräte wie Laptop, Tablet, Smartphone, Kamera etc.

    ➔ Typisch für Selbstständige, die z. B. viel unterwegs sind oder teure Technik haben.

    ➔ Gilt meist bei Diebstahl, Schäden, Überspannung, Wasser, Bedienfehler usw.


  • Betriebsinhaltsversicherung: Versichert den gesamten Inhalt deines Büros oder Ladens.

    ➔ Dazu gehören Möbel, Technik, Materialien, Lagerbestände usw.

    ➔ Typische Schäden: Feuer, Leitungswasser, Sturm, Einbruchdiebstahl.

    ➔ Funktioniert wie eine „Hausratversicherung fürs Business“.


Zusammengefasst:

  • Elektronikversicherung = Fokus auf Technik.

  • Betriebsinhaltsversicherung = Fokus auf alles, was drinsteht.


Für viele Selbstständige reicht oft eine gute Elektronikversicherung, wenn Technik der Hauptwert ist. Wenn du aber teure Büroausstattung, viele Materialien, Lagerware oder z. B. große und vor allem teure Drucker und Geräte hast, kann eine Betriebsinhaltsversicherung zusätzlich (!) sinnvoll sein.


➔ Krankentagegeldversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung

Gerade für Solo-Selbstständige manchmal ein echter Rettungsanker: Wenn du krank wirst oder länger ausfällst.


Kranken­tagegeldversicherung:

  • Springt ein, wenn du krank bist und dadurch vorübergehend nicht arbeiten kannst.

  • Sie zahlt pro Krankheitstag eine vorher vereinbarte Summe (z. B. 50 € pro Tag), nach einer Karenzzeit (z. B. ab dem 15. Krankheitstag).

  • Ziel: Dein Einkommen während kurzer oder mittlerer Krankheit auffangen, damit Fixkosten weiter bezahlt werden können.

  • Wichtig: Sobald du wieder gesund bist und arbeiten kannst, endet die Zahlung.


Berufs­unfähigkeitsversicherung (BU):

  • Springt ein, wenn du längerfristig oder dauerhaft deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst (z. B. wegen Unfall, Krankheit, psychischer Belastung).

  • Sie zahlt eine monatliche Rente, solange du berufsunfähig bist (oft bis Rentenalter).

  • Wichtig: Es muss eine ärztliche Bescheinigung geben, dass du zu mindestens 50 % berufsunfähig bist.


Kurz gesagt:

  • Krankentagegeld = Absicherung bei kurzer Krankheit (Einkommenslücke schließen).

  • BU = Absicherung für den Ernstfall, wenn dein Beruf (und damit deine Existenz) dauerhaft wegfällt.


Für Selbstständige ist beides wichtig, je nach Risiko:

  • Krankentagegeld hilft, wenn du mal 2 Wochen oder 2 Monate krank bist.

  • BU schützt dich, wenn du deinen Job über Jahre nicht mehr ausüben kannst.



Fazit: Absichern, aber nicht verrückt machen

Ja, Versicherungen kosten Geld. Aber sie sichern dir im Ernstfall den Arsch. Also nicht blauäugig bleiben. Aber auch nicht in Panik jeden Quatsch abschließen.


Frage dich immer:

  • Was ist mein größtes Risiko?

  • Was wäre im Worst Case richtig teuer oder existenzbedrohend?

  • Und wo kann ich mit einer Versicherung entspannt schlafen?


Sichtbarkeit, Business-Wachstum und Erfolg machen einfach mehr Spaß, wenn du weißt: Im Hintergrund bist du abgesichert. Daher sind Versicherungen für Selbstständige wirklich ein wichtiges Thema! Du musst nicht alles auf einmal abschließen. Starte smart. Fang mit dem an, was für dein Business wirklich essenziell ist – und baue nach und nach auf.


Wichtiger Hinweis

Dieser Blogartikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine rechtliche oder versicherungstechnische Beratung. Ich teile hier persönliche Erfahrungen und allgemeines Wissen – für eine individuelle Absicherung solltest du dich unbedingt von entsprechenden Fachleuten (z. B. Anwält:innen, Versicherungsberater:innen) beraten lassen!

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