Urheberrecht im Design und auf Social Media
- Nahne Tillmann

- 10. Okt.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Okt.
Warum du nicht einfach alles kopieren darfst und warum Kreativität kein Selbstbedienungsladen ist.
Und trotzdem passiert’s ständig: Ideen, Layouts oder ganze Designs werden 1:1 übernommen. Oft ohne böse Absicht, manchmal aber auch ganz bewusst. Egal wie... Das ist ein Verstoß gegen das Urheberrecht. Und das kann richtig teuer werden!

Was bedeutet Urheberrecht eigentlich?
Kurz gesagt: Das Urheberrecht schützt kreative Werke, also alles, was durch eine eigene geistige Leistung entstanden ist. Egal ob Design, Text, Musik oder Foto.
Das heißt, wenn du ein Design erstellst, ein Logo entwirfst oder ein Layout gestaltest, bist du automatisch der oder die Urheber:in. Du musst nichts anmelden oder registrieren. Der Schutz gilt ab dem Moment, in dem dein Werk entsteht.
Das Urheberrecht besagt auch:
Du entscheidest, wer dein Werk nutzen darf (Nutzungsrechte)
Du kannst bestimmen, ob dein Name genannt wird
Und du darfst dich dagegen wehren, wenn jemand dein Werk ohne Erlaubnis verwendet
Warum das Urheberrecht im Design und auf Social Media so wichtig ist
Das Urheberrecht ist für viele noch ein Rätsel, gerade in Zeiten, in denen Inhalte ständig geteilt, gespeichert und kopiert werden.
Aber Fakt ist, sobald du etwas Gestalterisches erschaffst, egal ob Logo, Post-Vorlage, Website oder Illustration, ist es automatisch geschützt. Und wer das Werk eines anderen nutzt, ohne zu fragen, verletzt dieses Recht.
Was fällt alles unter das Urheberrecht?
Mehr als man denkt. Geschützt sind z. B.:
Logos, Illustrationen, Icons, Schriften (wenn sie individuell gestaltet wurden)
Layouts, Flyer, Broschüren, Website-Designs
Fotografien, Videos, Musikstücke
Social-Media-Posts, Grafiken und Visuals
Und nein: „Ich hab’s doch leicht verändert!“ zählt nicht als Freifahrtschein!
Auch Teile eines Designs oder Ausschnitte können urheberrechtlich geschützt sein, wenn sie eine gewisse „Gestaltungshöhe“ erreichen, also erkennbar eine kreative Leistung darstellen.
Beispiel aus der Praxis (aka: aus meinem Alltag)
Diese Woche ist’s mir selbst passiert...
Eines Konzept aus Logos + Plakat + Social Media Post Design wurde 1:1 kopiert bzw. mehr oder weniger nachgeahmt... Gleiche Farben, gleiche Aufteilung, gleiche Elemente. Und das Ganze wurde dann auch noch öffentlich auf Social Media gepostet.
Ich hab das sachlich angesprochen, weil ich finde: Fehler passieren, aber man sollte sie ansprechen dürfen. Ich hab erklärt, dass das Design urheberrechtlich geschützt ist und dass man sowas nicht einfach übernehmen darf.
Ich werde da jetzt auch nichts weiter unternehmen, weil ich kein Fan von Online-Dramen bin, aber ich möchte genau deshalb aufklären, damit’s andere besser wissen. Natürlich wurmt mich das. Ich bin ehrlich: Es ärgert mich und ja ich bin auch echt sauer, weil viel Arbeit in diesem Konzept steckt und es ein mega geiles Design ist.
Genau deshalb hab ich daraus jetzt auch ein Reel gemacht und diesen Blogartikel geschrieben, weil’s mir wichtig ist, dass mehr Menschen verstehen, was Urheberrecht bedeutet. Nicht nur für Designer:innen, sondern auch für alle, die mit visuellen Inhalten arbeiten aber gar keine Ahnung davon haben, was da rechtlich erlaubt ist und was nicht. Denn...
Was passiert, wenn du erwischt wirst?
Dann kann es verdammt teuer werden. Wenn du ein geschütztes Werk nutzt, ohne Erlaubnis des bzw. der Urheber:in, kannst du abgemahnt werden.
Eine Abmahnung ist ein offizielles Schreiben (oft vom Anwalt), das dich auffordert, das Werk zu entfernen und ggf. Schadensersatz zu zahlen. Das kann, je nach Umfang der Nutzung, mehrere hundert bis tausend Euro kosten.
Und das gilt nicht nur für Designs: Auch bei Musik in Videos/Reels, Stockfotos ohne Lizenz oder kopierten Texten kann’s richtig unangenehm werden...
"Aber das war doch auf Pinterest / Canva / Google!“
Nur weil du’s online findest, heißt das nicht, dass du’s einfach nutzen darfst. Pinterest, Google oder Canva sind keine kostenlosen Design-Buffets.
Aber auch bei Canva-Vorlagen musst du genau hinschauen:
Nicht alles darf für kommerzielle Zwecke genutzt werden.
Manche Designs sind nur zur Inspiration gedacht.
Und selbst bei kommerziellen Lizenzen musst du ggf. den oder die Urheber:in nennen oder darfst das Design nicht 1:1 übernehmen.
Für Designer:innen & Creator:innen
Wenn du Designer:in bist, hast du automatisch Rechte an deinen Werken. Du kannst in Verträgen oder Rechnungen genau festhalten, was Kund:innen dürfen und was nicht.
Zum Beispiel:
„Nutzungsrechte: ausschließlich für eigene Website & Social Media, keine Weitergabe an Dritte.“ Das schützt dich, falls deine Arbeit weiterverkauft oder ungefragt weiterverwendet wird.
Für Kund:innen & Social-Media-Manager:innen
Auch wenn du Designs beauftragst, anpasst oder Templates nutzt, bist du mitverantwortlich, dass du keine Urheberrechte verletzt.
Das gilt besonders dann, wenn du als Social-Media-Manager:in oder Virtual Assistant im Namen deiner Kund:innen postest. Du agierst also stellvertretend, trägst aber trotzdem eine rechtliche Verantwortung.
Wenn du ein fremdes oder kopiertes Design auf deinem Instagram-Account oder im Kundenfeed veröffentlichst, kannst auch du abgemahnt werden, nicht nur die Person, die das Design ursprünglich erstellt bzw. in diesem Falle kopiert hat.
Im Zweifel haftet sogar dein Auftraggeber mit, wenn klar ist, dass er das Design in Auftrag gegeben oder abgesegnet hat.
Und das Gemeine:
Selbst wenn du’s gar nicht wusstest, schützt dich Unwissenheit nicht vor Konsequenzen. Gerade bei Templates (z. B. von Canva, Creative Market oder Etsy) ist Vorsicht geboten:
Nicht jede Grafik, jedes Design oder Template, ist für kommerzielle Nutzung freigegeben.
„Free Downloads“ sind oft nur für private Zwecke erlaubt.
Wenn du ein Design 1:1 übernimmst, bist du nicht mehr kreativ inspiriert, sondern in der Grauzone oder halt einfach schon drüber.
Deshalb mein Appell:
Frag nach, lies die Lizenzbedingungen und nutze Designs bewusst. Im Zweifel lieber einmal mehr zahlen oder selbst gestalten (lassen), als später eine vierstellige Abmahnung im Briefkasten zu haben.
Oder kurz gesagt: Reposten ist kein Freifahrtschein. Nur weil’s im Internet ist, heißt das nicht, dass es „frei“ ist.
Es fällt viel mehr unter das Urheberrecht, als du denkst
Ich habe dir eine Auswahl zu den verschiedenen Bereichen erstellt. Swipe durch die Bilder und schau, dass du keine Verletzung des Urheberrechts begehst.
Respektiere kreative Arbeit wie jede andere
Kreative Arbeit ist kein Hobby, sondern Handwerk. Wenn du ein Design siehst, das dich inspiriert. Super nice! Aber mach daraus deine eigene Version.
Kopieren ist keine Inspiration, sondern Diebstahl.
Oder anders gesagt: Wenn du das Werk eines anderen nutzt, als wär’s dein eigenes, klaust du nicht nur Design, du klaust Zeit, Kreativität und Herzblut und hast 1000 Karma Punkte weniger.
Das Urheberrecht im Design und auf Social Media betrifft uns alle! Designer:innen, Creator:innen, Social-Media-Manager:innen und Unternehmen gleichermaßen. Wer versteht, wie wichtig dieser Schutz ist, respektiert kreative Arbeit nicht nur, sondern trägt aktiv zu einem fairen Miteinander in der Branche bei.
Mein Tipp
Wenn du unsicher bist, ob du etwas nutzen darfst: Frag nach. Eine kurze Nachricht oder Mail kostet dich nichts, eine Abmahnung schon. Und wenn du selbst betroffen bist: Bleib sachlich, aber klar. Mach einen Screenshot, sichere Beweise, und wenn nötig: hol dir juristische Unterstützung!!
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